Mein erstes Kundenprojekt überhaupt ist das Gerstelblog, das Corporate Weblog des Autohaus Gerstel. Seit 2010 ist es das wichtigste Kommunikationsmittel für die Öffentlichkeitsarbeit des Autohauses. In den vergangenen sechseinhalb Jahren hat es das Autohaus und auch die Marke Opel mit derzeit über 1.000 Einträgen eng begleitet. Sechseinhalb Jahre sind im Zeitalter des Internets viel Zeit. Ein Redesign war deshalb dringend notwendig, denn das bisherige WordPress-Theme wurde noch auf dem technischen Stand der WordPress-Version 2.9.2 erstellt – seitdem wurde WordPress mit 18 (!) Hauptversionen weiterentwickelt. Die sehr gute Abwärtskompatibilität von WordPress zeigt sich hier, denn das Gerstelblog-Theme auf Basis eines frei verfügbaren Themes musste in dieser Zeit nur minimal angepasst werden. Dennoch sammelte sich im Laufe der Zeit ein größerer Technologiestau an. Das bisherige Theme war nicht responsive, setzte ein rudimentäres Framework ein und war aus diesen Gründen schwerfällig und auch nicht mehr gut für Suchmaschinen zugänglich.

Weblog-Ausrichtung.

Eine wichtige Frage, die vorab zu klären war: Soll das Weblog weiterhin ein klassisches Weblog bleiben oder zu einem Magazin aufgewertet werden? Während klassische Weblogs auf der Startseite schon eine bestimmte Anzahl der letzten Artikel weitgehend in Volltextansicht anzeigen, bieten magazinartige Weblogs die Möglichkeit, Rubriken herauszubilden.

Inhaltlich wäre ein Magazin-Aufbau durchaus im Rahmen des Machbaren gewesen, da das Gerstelblog mit 10 bis 15 Artikeln im Monat und einer breiten Themenauswahl eine große inhaltliche Breite hat. Andererseits geht in Magazinen sehr schnell das „Chronologische“ verloren und damit auch ein Stück der Flexibilität. Magazin-Rubriken müssen regelmäßig mit neuen Inhalten bestückt werden, während eine themenübergreifende Berichterstattung am ehesten mit einer chronologischen Dramaturgie funktioniert, auch wenn letzteres auf Kosten der Verweildauer von Besuchern geht.

Theme-Adaption des V12-Themes.

Auch der Redesign sollte wieder auf Basis eines frei verfügbaren WordPress-Themes vorgenommen werden, was bei einem klassischen Blog inzwischen zu einer kleinen Herausforderung wird – Blog-Themes, die ihren Schwerpunkt auf ein klassisches Weblog setzen, sind rar geworden. Die Wahl fiel nach einer Auswahl daher auf das eher selten eingesetzte V12-Theme von Joby Joseph. Dieses Theme wird von seinem Entwickler regelmäßig gepflegt, ist für Ansichten auf kleineren Bildschirmen responsive angelegt, ist für internationale Sprachen vorbereitet und setzt moderne Javascript-Bibliotheken ein.

Aufgabe von netpla.net war es, das Theme auf die optischen Begebenheiten der aktuellen Corporate Identity von Opel anzupassen. Dazu gehört das Farbset von Opel und der CI-gerechte Einsatz der lizenzierten Opel-Schriftenfamilien. Ein Augenmerk musste dabei auch auf das Aussehen der bestehenden Artikel gerichtet werden, vor allem im Zusammenspiel mit WordPress-Plugins wie z.B. Lightbox. Zusätzlich wurde von netpla.net eine deutsche Übersetzungsdatei angefertigt, die gemäß den GPL-Richtlinien dem Projekt kostenfrei zur Verfügung gestellt wurde und auf der obigen Theme-Website bei WordPress.org heruntergeladen werden kann.

Die Arbeiten wurden im laufenden Betrieb des Blogs durchgeführt und geschahen in einem Zeitrahmen von rund zwei Tagen.

Inzwischen zum dritten Mal stellt das Autohaus Gerstel ein Fahrzeug auf dem jährlich stattfindenden Oechslefest aus. Das Oechslefest feiert in diesem Jahr sein 30. Jubiläum und gehört zu den größten Weinfesten im süddeutschen Raum. Rund 250.000 regionale und überregionale Besucher werden auch in diesem Jahr an den insgesamt 17 Tagen des Festes erwartet. Ein attraktives Umfeld für die Präsentation eines Fahrzeugs.

Der Opel Mokka als Evergreen.

Der Opel Mokka ist auch in seinem vierten Produktionsjahr einer der volumenstärksten Opel-Modelle und gehört in seinem Segment der Crossover-Fahrzeugen (Mischung aus Gelände- und Straßenfahrzeugen) zu den preiswertesten und attraktivsten Vertretern. Vom Autohaus Gerstel gab es für das dritte Jahr der Fahrzeugpräsentation auf dem Oechslefest die Vorgabe, dass nach zweimaliger Ausstellung des Opel ADAM nunmehr ein Opel Mokka wirkungsvoll präsentiert werden soll.

Präsentiert wird der Opel Mokka als Vorführwagen mit der Ableitung seines Namens. Der Mokka ist eine anspruchsvolle Kaffeezubereitungsart, die besonders edle und charaktervolle Kaffeemischungen voraussetzt. Nur die besten Kaffeebohnen sind es wert, in hochwertigen Mokka-Mischungen verarbeitet zu werden. Der von mir entwickelte Slogan „Jede einzelne Bohne wert“, der bereits auf früheren Mokka-Vorführfahrzeugen des Autohaus Gerstel foliert wurde, führt diesen Gedankengang weiter.

Außenpräsentation des Opel Mokka für das Autohaus Gerstel auf dem Oechslefest 2015

Die optische Signalisierung erfolgt naheliegend mit stilisierten Kaffeebohnen, die auf das gesamte Fahrzeug aufgeklebt sind und sowohl Slogan, als auch Logo des Autohauses einrahmen. Zusammen mit der Unruhe der zufällig aufgeklebten Kaffeebohnen hat das Fahrzeug einen „safari-artigen“, fast schon verwegen wirkenden Charakter, der sehr gut zum Autohaus Gerstel und auch zur Automarke Opel passt. Unterstrichen wird das auch mit dem Einsatz der CI-Vorgaben von Opel und der Opel-Hausschrift.

Slogan auf dem Opel Mokka

Die technische Realisierung der Beklebung erfolgte durch das Pforzheimer Unternehmen Letter-World um Frank Leichtweis.

Begleitet wird die Präsentation – wie immer – mit dem Corporate Weblog des Autohauses und den weiteren Audienzen in den zusätzlichen Social-Media-Kanälen Twitter, Facebook und Google+. Hier zeigt sich die wahre Königsdisziplin von Social Media, indem hauseigene, relevante Mitteilungen sehr schnell und authentisch an mitlesende Zielgruppen verteilt werden kann. Dementsprechend überdurchschnittlich sind die Raten an Zusprüchen auf diese Beiträge.